Boink: App findet kompatible Sex-Partner

 

Sex-Stellung: App gleicht Präferenzen ab (Foto: pixelio.de, Eugen Haug)So sollen die Nutzer im Vorhinein feststellen können, ob ein potenzieller Partner auch die fleischlichen Bedürfnisse befriedigen kann oder will. Außerdem führt das Programm Buch über die bisherigen Erfahrungen und ermöglicht Tagebucheinträge.

Nur für Sex

Die App kann für 99 Cent bei iTunes erstanden werden. Die Android-Version wird aufgrund von Macken noch nicht offiziell vertrieben. „Solche Programme machen nur bei One-Night-Stands Sinn. Wenn es lediglich um Sex geht, ist das ein bequemer Weg zum Testen der Kompabilität. Auch vor den Handys haben Menschen durch Zeichen ihre bevorzugten sexuellen Spielarten kenntlich gemacht. Für langfristige Beziehungen sind solche Methoden unbrauchbar”, sagt Psychologe Michael Thiel gegenüber pressetext.

Die Daten, die von den Usern eingegeben werden, sind nach Angaben des Herstellers privat und werden nicht weitergegeben. Boink führt Buch über die Anzahl der eigenen Einsätze. Ein User kann auf einen Blick sehen, wie oft er im letzter Zeit „geboinkt” hat. Außerdem können Erfahrungen in Form von „Stories” schriftlich festgehalten und auf Wunsch mit anderen Nutzern geteilt werden. „Für zwei Personen, die nur auf Sex aus sind, ist die Vorgehensweise in Ordnung. Allen anderen empfehle ich den konsertvativen Weg, sonst berauben sie sich selber des Zaubers einer frischen Beziehung”, so Thiel.

Angst vor Zurückweisung

Menschen auf der Suche nach einer ernsthaften Beziehung sind nicht die Zielgruppe von Boink. „Das langsame Kennenlernen und psychologische Entblättern gehören zu einer Partnerschaft dazu. Auch die sexuelle Komponente muss sich erst entwickeln. Das macht ja auch den Reiz einer Beziehung aus”, erklärt der Psychologe. Die Motivation für die User ist aber dieselbe wie bei anderen Beziehungsanbahnungsplattformen: „Das vorherige Testen auf passende Eigenschaften via Internet geht auf den Wunsch zurück, sich vor Enttäuschungen zu schützen”, so Thiel.

Um überhaupt im Apple-Ökosystem geduldet zu werden, musste Boink gleich drei Anträge stellen. Die Akzeptanz beim notorisch prüden Konzern werten die Boink-Hersteller als Anerkennung. „Das zeigt, dass Apple versteht, dass es einen Markt für Anwendungen für Erwachsene gibt, die aber keineswegs in die pornographische Ecke gehören”, sagt Boink-Mitbegründer Dave Swartz.