Ash ElDifrawi, Marketingchef des Streamingdienstes, gibt sich in einer Aussendung zuversichtlich: „Wir sind sicher, dass dies ein Game-Changer in der Welt des In-Flight-Entertainments ist. Gogo Vision ist eine günstige und leicht installierbare Lösung, die sich stark von traditioneller Boardunterhaltung unterscheidet. Die Fluglinien können ihr Angebot flexibel je nach Flotte einstellen.”
Ähnlich positiv sieht dies naturgemäß der stellvertretende Marketingverantwortliche von American Airlines, Rob Friedman. „Wir waren stark in die Entwicklung des Streamingkonzepts mit Gogo eingebunden, denn wir wollen das Reiseerlebnis mit unserem Angebot auf ein neues Level heben”, so sein Statement. „Während dieser Launch-Phase können die User über ihre Laptops auf den Content zugreifen. In den kommenden Monaten will Gogo den Dienst auch kompatibel mit Tablets und anderen Abspielgeräten machen.”
Aktualität und Vielfalt
Experte Aigner sieht in den Ambitionen der American Airlines den nächsten logischen Schritt in Sachen Inflight-Entertainment. „Lange bestand die Bordunterhaltung aus einem zentralen System mit ein paar Kanälen, deren Inhalte zu festgelegten Zeiten abgespielt wurden. Mittlerweile hat sich auf Langstreckenflügen Video-on-Demand durchgesetzt, das dem Fluggast ermöglicht hat, den Inhalt seiner Wahl dann abzuspielen, wenn er das will”, schildert er die bisherige Entwicklung.
„Ein Streaming-Dienst ermöglicht nun den Passagieren, auch ihre eigenen Geräte zu nutzen und hat den Vorteil größerer Vielfalt und Aktualität”, so Aigner zu pressetext. „Auf Langstreckenflügen werden oft Nachrichtenzusammenschnitte vom Vortag angeboten, über Streaming kann man schnell auf aktuelles Material zugreifen.” Dass die Nutzung der eigenen Computer und Smartphones die Boardbildschirme obsolet macht, denkt der Fachmann allerdings nicht. „Die Airlines haben ein Interesse daran, diese Monitore weiter zu betrieben, da auf ihnen Sicherheitsanweisungen, Reiseinformationen und Werbung präsentiert werden.”
Billig-Liner-Modell im Landeanflug
Die Möglichkeiten, sich an Bord zu unterhalten, zu spielen oder zu arbeiten, werden zunehmend erweitert. Aigner beobachtet dabei, dass das Preismodell der Low-Cost-Carrier – günstige Tickets, dafür viele extra zu bezahlende Services – zunehmend Einzug in die Branche hält. Er erwartet, dass es in Zukunft immer mehr Sonderleistungen geben wird, die der Kunde zusätzlich erwerben kann. „Dabei reicht das mögliche Spektrum vom alternativen Boardmenü über den Zukauf von erlaubtem Gepäckgewicht, einem leeren Sitzplatz neben sich bis hin zur Expressabfertigung am Boden und anderen Diensten”, so der Reisefachmann abschließend.