Zum vierten Mal schrieben die zuständigen Ministerien, jenes für Wirtschaft bzw. für Regionalentwicklung sowie das Ungarische Tourismusamt den Tender für ökotouristische Einrichtungen, im Klartext Besucherzentren und Lehrpfade aus. Wer sind gut und wer sind besser. Die Kriterien liegen auf der Hand: Verdienste beim Abbau der regionalen Unterschiede; als Ziel die nachhaltige Entwicklung; familienfreundliche touristische Ziele und Einstellung; Wettbewerb unter den Dienstleistern im Tourismus zwecks besserer Qualität; sparsame und ’grüne’ Vorschläge, Projekte.
55 öktotouristische Einrichtungen, Anlagen gibt es in Ungarn, ca. 50 % davon in den Nationalparks. Um den Preis, den Titel können sich außer Nationalparkdirektionen Forstwirtschaften, Kommunalverwaltungen, gesellschaftliche Organisationen, aber auch Privatunternehmen u.a. bewerben.
Wer Fördermittel aus dem einschlägigen und großzügigen EU-Fonds erhält, hat gute Chancen nach getaner Arbeit in die Riege der preiswürdigen ökotouristischen Ziele aufzusteigen. 16 Bewerbungen gingen ein, sechs wurden ausgezeichnet, je drei Preise für die besten Besucherzentren sowie die besten Lehrpfade vergeben. Und diese sind:
1. Preis: Besucherentrum Ligneum, Sopron, auf dem Campus der Westungarischen Universität. Im Botanischen Garten der Universität wurde ein Mehrzweckhaus eingerichtet, wo der Besucher in den Wald eingeladen wird, in der Dauer- und den Wechselausstellungen alles über Bäume und Holz erfährt, der Studiosus kann hier arbeiten, der Laie versteht auch alles.
2. Preis: Museum Fehér Gólya/weißer Storch, Kölked im Nationalpark Donau-Drau, wo sich, wie auch aus dem Namen ersichtlich ist, alles um den Storch dreht.
3. Preis: Besucherzentrum Kemenes Vulkánpark, Celldömölk. Der fünfstöckige Komplex am Fuße eines ehemaligen Basaltvulkans spannt einen breiten thematischen Bogen vom Weltraum über die Erde und Ungarn, bzw. Karpatenbecken mit Schwerpunkt Vulkanismus.
Die 2013 preisgekrönten Lehrpfade befinden sich im Nationalpark Balaton Oberland, im östlichsten Winkel Ungarns und diametral gegenüber ganz im Westen. Auf1,5 hawurde in der Gemeinde Csopak dieser Lehrpfad angelegt. Einen Bach entlang spazierend, auf die Vogelstimmen achtend kann sich der Besucher über 50 verschiedene Pflanzen informieren. (1. Preis) Wer sich (zufällig oder bewusst) im Stadtpark der ostungarischen Stadt Békéscsaba aufhält, der befindet sich ab sofort auch auf dem mit dem 2. Preis ausgezeichneten Lehrpfad Lipót Lischka, eine Chronik der Region von Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Alles dreht sich um die Fauna und Flora der Parkwälder und Haine der Großen Ungarischen Tiefebene, der Alföld Region. Der diesjährige dritte Preisträger in puncto Wanderpfad liegt in der ’Hauptstadt’ der westungarischen Region Őrség, in Őriszentpéter: Wie der Wald entsteht, wie es um die Sukzession des Waldes bestellt ist, wie der Wald bewirtschaftet wird u. a. sind die Themen.