Sofortige Online-Korrektur von Enten wenig effektiv

 

Enter: Sofortige Korrektur bleibt oft unwirksam (Foto: pixelio.de, A. Klaus)

 

Einer Gruppe wurden Korrekturen in Echtzeit gezeigt und darüber informiert, dass diese von der unabhängigen Organisation „FactCheck” vorgenommen wurden. Die andere hingegen las die Verbesserung erst nach drei Minuten und die letzte erhielt ausschließlich die Ente.

Revidierung braucht medialen Platz

Die Forscher fanden heraus, dass die sofortige Richtigstellung nur von denjenigen angenommen wurde, die bereits vor der Untersuchung für die Elektronische Krankenakte waren. Bei allen anderen führte sie zu keinerlei Auswirkung. Eine bereits verankerte Idee oder Einstellung scheint demnach nur schwierig änderbar zu sein.

„Richtigstellungen werden oftmals nicht richtig wahrgenommen, da sie nur nebenbei erfolgen”, erläutert Soziologe Marcus Gillhofer im Gespräch mit pressetext. Um Falschmeldungen erfolgreich revidieren zu können, sei es daher essenziell, ihnen einen medialen Platz einzuräumen, um nicht im Hintergrund zu verlaufen.

Zudem spielt laut dem Experten die Seriösität eines Mediums diesbezüglich eine bedeutende Rolle. „Bestimmte Medien werden ohnehin skeptisch betrachtet. Alleine wenn eine Meldung in fünf verschiedenen Medien verglichen wird, bekommt der Rezipient zum Teil einen komplett unterschiedlichen Input”, so Gillhofer. Auch eine sofortige Revidierung einer Falschmeldung könne unter Umständen die Unglaubwürdigkeit verstärken.

Spektakuläres anders wahrgenommen

Gerade spektakuläre Meldungen oder Negativschlagzeilen werden von den Rezipienten besonders gerne gelesen und differenziert wahrgenommen, was mit dem menschlichen Gerechtigkeitsempfinden in Verbindung steht. „Der Mensch denkt dann gerne ‘Das geschieht dem aber recht'”, schließt der Soziologe ab.