Nach der Wende in Europa Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts war Albanien das letzte Land, dass seine Tore ebenfalls öffnete. Jahrelang trafen von dort allerdings nur schlechte Nachrichten ein, von Flüchtlingen, Tanks in den Straßen und Armut,
Was Albanien in den vergangenen Jahren leistete, dass es sich zum touristischen Geheimtipp mausert, darüber informierte die seit zwei Jahren ihr Land in Ungarn vertretende Botschafterin Mira Hoxha (sprich Hodscha) dieser Tage die Journalisten im Verband der Ungarischen Journalisten und lud auch zum gemeinsamen Feiern des Zentenariums Albaniens ein.
Vor genau 100 Jahren erlangte Albanien seine Unabhängigkeit, vor 90 Jahren wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen Albanien und Ungarn aufgenommen.
Albanien hat den Touristen viel zu bieten: von den malerischen Albanischen Alpen bis zum Meer, die sandigen Strände der Adria und die Felsenküste am Jonischen Meer, von den 14 Nationalparks bis zu den Unesco-Welterbestätten: 1992 wurden die Ruinen (10.-8. Jahrhundert v. Chr.) der antiken Kleinstadt Butrint, später die Höhlensiedlung Kalivo aus dem 12. Jh. v. Chr. auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt.
Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig des Landes, 95 % der Infrastruktur wurden in den letzten 20 Jahren gebaut. Der Tourismus sichert 16 000 Arbeitsplätze, die Gäste können in 25 000 Betten im gewerblichen Bereich und weiteren 15 000 im Zimmernachweis untergebracht werden. 2011 wurden in Albanien 300 000 Touristen gezählt, allerdings werden alle Einreisen als Tourismus registriert und das sind 4,1 Millionen im Jahr. Die meisten Touristen kommen aus den Nachbarländern, Griechenland, Mazedonien, Montenegro, Kosovo, aber auch als Bulgarien, Großbritannien, Deutschland, Österreich und den USA.
Wie viele ungarische Touristen in Albanien Ferien verbringen, wird statistisch (leider) nicht erfasst. Interessant in dieser Hinsicht ist, dass, so Botschafterin Hoxha, die Albaner über Ungarn besser informiert sind als ungekehrt. So sind sie etwa über 1956 bestens informiert, eine Straße trägt den Namen, die Jahreszahl der ungarischen Revolution, und wissen auch, wo und was der Balaton ist. Einen Rückschlag in den eher zarten touristischen Beziehungen markierte der Bankrott der Ungarischen Fluglinien Malév zu Jahresbeginn und damit die Einstellung der Direktverbindung Tirana-Budapest.
Botschafterin Mira Hoxha bezeichnete diese Flugverbindung als Tor zu Europa. Nun müssen die Fluggäste, ob Geschäfts- oder Ferienreisende auf Lufhansa, Alitalia und andere Verbindungen, etwa die albanische Linie Belleair (dreimal die Woche Albanien-Österreich) ausweichen oder die langwierige Fahrt mit dem Auto über den Balkan antreten. Und Billigflieger fliegen auch nicht nach Tirana.
Für Ferien in Albanien sprechen außer der Natur, Geschichte und Kultur sowie die albanische Küche, in der orientalische Einflüsse mit balkanisch-europäischen verschmelzen, die Tatsachen, dass der Reisende aus der EU kein Visum benötigt (Albanien ist Nato-Mitglied und strebt in die EU) und dass, was ausschlaggebend ist, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Albanien ist ein besonders preiswertes Reiseziel.
Zur gründlichen Vorbereitung auf den Urlaub steht ungarischen Touristen der schon in dritter Auflage erhältliche Albanien Guide des Verlages Hibernia zur Verfügung.
Abanien, das letzte Geheimnis? Es sollte gelüftet werden.
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