Aufgaben und Zielsetzungen des ungarischen Tourismus – „Jeder einen Schritt vorwärts”

Die Zahlen belegen es: 2014 trug er mit 10.3% zum ungarischen BIP bei, seine Rolle für die Volkswirtschaft und Beschäftigung prädestiniert ihn zum Zugpferd. Nachstehend noch ein paar Zahlen 2015: Gäste 10,4 Millionen, Zuwachs seit dem vorausgegangenen Jahr 8%; Nächtigungen 25,9 Millionen, Zuwachs 6%, in den ersten vier Monaten 2016 2,63 Millionen Gäste, Zuwachs 7,6% verglichen mit Januar-April 2015,  und 6,13 Millionen Nächtigungen, Zuwachs 7,2 Prozent. Diese Zahlen haben auch im internationalen Vergleich Bestand, so die Tourismusorganisation der Vereinten Nationen UNWTO, was ein Anstieg von 18% der internationalen Einreisen 2015 bedeutet, das Vierfache des internationalen Durchschnitts und knapp das Vierfache des europäischen.

Und trotzdem wurde das Tourismus-Management auf höchster Ebene umstrukturiert, um, wie es der dafür berufene Regierungsbeauftragte Dr. Gusztáv Bienerth formulierte, die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismus zu erhöhen, denn diese hängt von der Verwaltung”, also vom Management ab und wie die Zahlen belegen, „ es lohnt, in den Tourismus zu investieren”. Es geht keinesfalls um eine Formalie bei der Namensänderung, sondern um die Bündelung der Aufgaben in einer Hand, während bis Mai ein stellvertretender Staatssekretär in einem, im Wirtschaftsministerium der Zuständige war, die Agentur nun die touristischen Gebiete von den regionalen Unternehmen (Dr. Bienerth sollte nach der Information der Medienvertreter jene von über 70 regionalen touristischen Vertretungen treffen) über die Deregulierung der juristischen Grundlage, d.h. Vereinheitlichung und Vereinfachung der Verordnungen bis zur Förderung der marktfreundlichsten Unternehmensstruktur leitet und dafür seitens des Haushaltes die finanzielle Basis gesichert wurde (11 Milliarden Ft ab 2017, eine Verdoppelung der bisherigen finanziellen Mittel). Das gilt ganz besonders für die Mehrwertsteuer, die von den gegenwärtig 27%, die, um eine Branche herauszuheben, das Gastgewerbe, die Restaurants belastet, 2017 auf 18% und 2018 um weitere 5% gesenkt wird, wozu ein Förderzuschuss von 4% kommt, ergo eigentlich eine Senkung um 9% ergibt. (An dieser Stelle seien die EU-Fördermittel ausgeklammert, es geht um das, was Ungarn aus eigener Kraft zur Ankurbelung des Tourismus leisten  will und auch kann.)

Um Ziele zu erreichen, vergleicht sich der ungarische Tourismus vorrangig mit den Nachbarn (mit den Konkurrenten).  Zur Veranschaulichung: Budapest verfügte 2013-14 über 51 000 kommerzielle Nächtigungsmöglichkeiten, Betten, Prag über 91 000 (leichter Rückgang) und Wien über 75 000 (Zuwachs 8,9%). Ähnlich fallen die Einreisezahlen aus. Und das gesetzte Ziele: Prag überholen, Wien belagern!

Möglichst immer und alle noch einen Schritt vorwärts. Dann muss es klappen.