E.ON kurz vor Verkauf des Gasgeschäfts an Ungarn

 

E.ON-Standort: Deal soll 800 Mio. Euro schwer sein (Foto: eon.com)Obwohl der Politiker keinen genauen Kaufpreis für den Deal genannt hat, verweisen Medien darauf, dass der kolportierte Preis „nicht unrealistisch” ist. E.ON hat dagegen unterstrichen, noch keine Vereinbarung mit der Regierung in Budapest getroffen zu haben.

Schuldenberg abtragen

Stimmen die Gerüchte, dann hat der Düsseldorfer Energiekonzern unter der Führung seines Chefs Johannes Teyssen in nur rund zwei Jahren Unternehmensbereiche im Gesamtwert von fast 17 Mrd. Euro verkauft. Nichtsdestotrotz belasten die Deutschen Schulden von mehr als 35 Mrd. Euro. Der durchgesickerte Deal hat jedoch auch eine innenpolitische Bedeutung. Denn Orban muss sich in gut einem Jahr zur Wiederwahl stellen und versucht, mit der Energiepolitik zu punkten. Der Regierungschef hatte eine Senkung der Strom- und Gaspreise um zehn Prozent verfügt.

Das Gasgeschäft der Deutschen ist für Ungarn nützlich. Denn das unter einer Rezession leidende Land deckt mehr als 80 Prozent seines Gasbedarfs durch Importe, insbesondere aus Russland. Mit der Erweiterung durch eigene Assets könnte Orban die Energieversorgung des Landes langfristig diversifizieren und damit auf breitere Beine stellen. Wie das Handelsblatt schreibt, soll auch das Gasspeichergeschäft mit insgesamt vier Großanlagen im Zuge des Deals an die staatliche Energiefirma MVM gehen.