Frankphones Festival und Filmtage

Persönlich, weil ich meiner Abstammung nach auch Rumänin bin. Die Antwort werde ich mir nur im stillen Kämmerlein geben, weil es mir beim Vertiefen in das diesjährige Programmangebot echt Leid tut, dass ich viel versäumt habe.)


Eulen nach Athen tragen, möchte ich nicht. Jeder weiß, dass es sich um die Pflege, das Zelebrieren der französischen Sprache (und Kultur) handelt, überall wo Französisch Muttersprache, Staatssprache oder Lehrsprache ist. Die Sprache, eigentlich jede Sprache verbindet: so wird das Fest der Frankophonie weltweit und zeitgleich gefeiert, und der 20. März ist dabei der Höhepunkt, nämlich das Fest der Frankophonie. In Ungarn, in der Quintessenz organisiert vom Französischen Kulturinstitut, unterstützt von der französischen Botschaft, in diesem Jahr erstmals auch von der ungarischen Regierung, die für 33% der Kosten aufkommt sowie zahlreichen der frankophonen Sprache und Kultur verpflichteten Einrichtungen kann der interessierte Freund und Mitgestalter alles Frankophonen unter über 50 Programmen wählen. Das Angebot ist so vielfältig, das jeder das seinem Gusto und ’Kenntnisstand’ Entsprechende finden wird: Film und Lyrik, Poesie- und Übersetzerwettbewerb, Sprachkurs, Belletristik, Theater und Konferenzen, Vorträge, Ausstellungen,  Konzerte und Kulinaria. Die Festivalbeiträge stammen nicht nur aus Frankreich, sondern, wie aus Bisherigem wohl ersichtlich, aus vielen Ländern, die frankophon fühlen. Im Café Dumas im Französischen Kulturinstitut wird vom 8. bis 30. März auch libanesisch, algerisch, griechisch, natürlich französisch und ungarisch gekocht, die aufgezählten nationalen Küchen nehmen an den Wochenenden zwischen dem 8. und 30. März den Köchlöffel in die Hand.

Ähnlich multikulti frankophon präsentiert sich der Spielplan der Filmtage im Filmpalast Urania mit Filmen aus 14 Ländern, der Eröffnungsfilm kommt aus Griechenland (Mikra Anglia), Altmeister Roman Polanski inszenierte das Kammerspiel „Vénus a la Fourrure” mit Ehefrau Emmanuelle Seigner in der Hauptrolle, kanadisch-schweizerisch ist das Familiendrama „Cyanure”; Wie eine ganz normale rumänische Familie mit dem neuen Zeitalter nach dem Sturz des Ceausescu-Regimes fertig, bzw. nicht fertig wird, zeigt die nach dem gleichnamigen Roman von Dan Lungu gedrehte Komödie „Ich bin eine kommunistische Alte”. Die Filme sind nicht nur Ungarn-Premieren, acht davon starten im Wettbewerb, was bedeutet, dass die Zuschauer abstimmen, welcher der beste Film ist. Das Preisgeld von 1000 Euro von TV5 Monde ausgelobt erhält jener Filmverleih, der den Preisträger zu einem späteren Zeitpunkt in die ungarischen Kinos bringt. Die Filmtage in Budapest werden in mehreren ungarischen Städten, in Debrecen, Miskolc, Pécs, Szeged und Szolnok fortgesetzt. Übrigens: Originalton, untertitelt oder mit Synchronübersetzung ermöglicht es schier jedem Kinofan die Streifen nicht nur zu verstehen, sondern auch zu genießen.

In Ungarn lernen ungefähr 28 000 Schüler und Studenten Französisch: aus dem an sie gerichteten Angebot sei hier ’ Les Frankolorés’ hervorgehoben (12.-14. März). Der mit dem  Prix Edouard Glissant 2013 ausgezeichnete Schriftsteller Koffi Kwahulé leitet am französischen Lehrstuhl der Budapester Universität ELTE, in mehreren Gymnasien Seminare für Übersetzer, Schriftsteller sowie Fachdiskussionen. Als Poeten. Verfasser von Märchen und Theaterszenen können sich Grund- und Mittelschüler mit Lehrplan Französisch versuchen, die für ihr ’Opus’ – Motto: „Sag’ 10 verrückte Wörter!” die folgenden zehn Wörter verwenden müssen: ambiancer, a tirelarigot, charivari, s’enlivrer, faribole, hurluberlu(e), ouf, timbré (e), tohubohu, zigzag. Eingabetermin ist der 1. März.

Unter www.franciaintezet.hu gibt es viele Infos in Französisch und Ungarisch über das Festival und die Filmtage der Frankophonie, nur in Ungarisch liegt ein handliches Programmheft vor.