In den vergangenen zehn Jahren fanden 5000 Programme statt, 10 000 Künstler, Bands, Literaten traten auf und 2 Millionen Besucher waren darauf neugierig. 2010 konnte A38 wachsen, d.h. durch den Anbau erhielt das Schiff einen Saal, der für Ausstellungen, Konferenzen u.a. genutzt wird. Damit konnte das Schiff sein Image als Musik- und Jugendtreff endgültig abstreifen. Es etablierte sich als Gesamtkultur-Zentrum, wobei die Donau, auf der es sich wiegt, immer einbezogen wird. Das suggeriert auch das Geburtstagsmotto „Tíz a vizen”, das ungarisch natürlich viel besser klingt als die Übersetzung „Zehn auf dem Wasser” (siehe Plakat mit detailliertem Programm).
Ohne Sponsoren und Kooperatoren kann der Kulturbetrieb natürlich nicht gemanaget werden. Außer dem schon erwähnten Österreichischen Kulturforum, das auch die Erfolgsreihe „Noises from the Neighbourhood” fortsetzt, arbeiten die Kulturverantwortlichen z.B. mit dem Französischen Kulturinstitut mit Auftritten französischer Künstler im Rahmen der „Tour de France” zusammen, pflegen die Jazz-Kontakte zu Skandinavien und lassen die Ungarischen Elektrizitätwerke MVM die ’Lichtwerkstatt für Lichtmalerei’ sponsern.
Auf der A38 werden junge Talente entdeckt. Die dritte Staffel des TALENTOmeters soll gerade gestartet werden. Es geht um Live-Auftritte in den Sparten Pop, Hipp-Hopp, Jazz,Word Music und Metal. 565! Bands haben sich angemeldet, je zehn werden nun für die obigen Genres ausgewählt, d.h. müssen sich dafür qualifizieren und ins Finale gelangen dann nochmals je zwei zukünftige Star- oder Sternchen-Bands am Firmament der U-Musik.
Zum Gesamtkunstwerk A38 gehört auch das Restaurant, das sich am 30. April mit neuer Spesekarte präsentiert. Dort wird seit 2012 der Junge-Winzer-Contest veranstaltet. Im Vorjahr mussten die Teilnehmer unter 35 sein, in diesem Jahr dürfen sie bis 40 Jahre alt sein. Und ihre edlen Rebensäfte, in erster Linie die der Sieger, werden bei Weinproben sowie in den regionalen Weinabenden ab 1. Juni serviert.
Immer etwas Neues! Das ist im Jubiläumsjahr die Akademie 38 – Die Schule der Live-Musik: ab Herbst werden Konzerttechniker und –meister in Theorie und Praxis, in 500 Unterrichtstunden in insgesamt anderthalb Jahren ausgebildet. Mit 24 ’Schülern’ wird das Experiment gestartet.
Ob zehn Jahre im Leben eines Standschiffes viel oder wenig sind? Irgendwann ist die Generalüberholung angesagt, und das ist der 2. Januar 2014, wenn die A38 den Anker lichtet, um in möglichst wenigen Wochen in der Donau-Werft von Komarno in der Slowakei auf Vordermann gebracht zu werden.
Vorläufig wird der Geburtstag vorbereitet, der am 30. April nicht nur im Schiff, sondern auch auf allen drei Terrassen mit Konzerten und Partys gefeiert wird.