Im ungarischen Rettungsgesetz wurde die obligatorische Nutzung der mobilen Intensivmedizin schon vor zehn Jahren verankert. Das von der gemeinnützigen Gesellschaft betriebene fahrende Krankenhaus ist trotzdem bislang das einzige in Ungarn, überwiegend in Budapest und dem Ballungsraum der Hauptstadt im Einsatz, allerdings, wenn es sein musste, auch für Fahrten an entferntere medizinische Einrichtungen gerüstet, etwa wenn ein Patient zur Lungentransplantation nach Wien befördert werden musste.

Zum ersten Mal wenden sich nun das M.I.C.U.-Team und sein Träger an die Öffentlichkeit, weil ein ’neues’ Auto dringend benötigt wird, ’neu’, weil auch das jetzige ein Second-hand-Einkauf aus Deutschland war, der gute Dienste geleistet hat und noch leistet. Das Auto selbst, wieder ein Gebrauchtwagen, kostet 8-10 Millionen Forint, die anschließend durchzuführende Aufrüstung weitere ca. 20 Millionen Forint. Das alte, jetzige Auto soll als Ersatz dienen und als mittelfristiges Ziel soll auch der 24-Stunden-Bereitschaftsdienst eingeführt werden.
Dass wie bisher mit staatlichen Fördermitteln nicht gerechnet werden kann und auch die Sponsoren sparsamer mit ihrem Geld umgehen, wird erstmals an die breite Öffentlichkeit appelliert, die 1% Steuersumme der Einkommenssteuer, die frei verfügbar an die gewünschte Institution, Organisation überwiesen werden kann der Lebensrettung im fahrenden Intensivkrankenhaus zur Verfügung zu stellen. In einer Benefizgala wird heute dafür gesammelt, d.h. im Rahmen eines anspruchsvollen Abendprogramms Kunst, Mode, Schmuck und Parfüm versteigert.
Die hoffentlich großzügigen Gäste der Gala werden mit einer Uraufführung des Zeitgenössischen Balletts Szegeds („Die Geburt des Diamanten”), Modeschau, dem Auftritt der bekannten Jazzinterpretin Myrtill Mycheller und weiteren Annehmlichkeiten verwöhnt.
Im Voraus wird über die zivile Rettungsorganisation informiert, die Situation der Zivilen in Ungarn im Allgemeinen in den Fokus gerückt, denn sie fristen eher ein Mauerblümchendasein, was in wirtschaftlich kargen Zeiten besonders schwierig ist.
Adoptiere M.I.C.U.!, lautet die Aufforderung.