Der größte Ölfund seit 50 Jahren?

Das ist aber nur die geringste vermutete Menge. Anderen Berechnungen zufolge könnten es am Ende bis zu 233 Milliarden Barrel förderbares Öl werden. Sollte sich das bewahrheiten, so hat das Öl, das unter dem Land lagert, einen Wert von ungefähr 20 Billionen Dollar. Das entspräche grob der Gesamtmenge des Öls unter dem Sand Saudi-Arabiens. Das heißt, die Karten würden gründlich neu gemischt.

Wenn sich die Zahl von 233 Milliarden Barrel als richtig erweist (und es gibt sogar Stimmen, die von 400 Milliarden Barrel ausgehen), dann wäre das Ölfeld fast zehnmal so groß wie die Bakken-Formation, 17 Mal größer als die Marcellus-Formation und sogar 80 Mal größer als die Eagle-Ford-Formation in Texas.

Außerdem hätte Australien jetzt mehr »schwarzes Gold« als die Länder Iran, Irak, Kanada und Venezuela. Die diesem neuen Erdöllager nächstgelegene Stadt Coober Pedy wird völlig verwandelt. Bisher hatte die Stadt lediglich 1700 Einwohner, der neue Fund hat bereits 20 000 Menschen angelockt, die Immobilienpreise in der Stadt schießen in die Höhe.

Heißt das, dass nun der Benzinpreis bald sinken wird?

Nein, das wohl leider nicht. Denn zum einen wird die Ölförderung in dieser Formation in Australien ziemlich teuer. Schätzungen gehen von bis zu 300 Millionen Dollar allein an Erschließungskosten aus. Darüber hinaus sind viele unserer Politiker fest entschlossen, die Nutzung von Erdöl zu bestrafen, weil sie diese für die Hauptursache der Erderwärmung halten. Also werden die Benzinsteuern weiter erhöht.

Heute bezahlt ein Autofahrer in den Vereinigten Staaten durchschnittlich 49,5 US-Cent Steuern für die Gallone (knapp vier Liter) Benzin, in Kalifornien sogar durchschnittlich71,9 Cent. Die Benzinpreise werden hoffentlich in den nächsten Jahren etwas fallen, aber selbst dann würde ich nicht allzu viel erwarten.

In einem können wir hingegen sicher sein: Das Öl wird der Welt in absehbarer Zeit nicht ausgehen. Alle, die prophezeit haben, wir stünden am Rand eines »Energie-Weltuntergangs« können sich ein wenig Ruhe gönnen. Manchmal ist es ganz lustig, zurückzuschauen und sich an einige der lächerlichen Dinge zu erinnern, die unsere Politiker in früheren Tagen über Erdöl gesagt haben. US-Präsident Carter beispielsweise tönte im Jahr 1977: »Wenn wir nichts Grundlegendes unternehmen, um den Ölverbrauch zu senken, dann wird, so nehmen wir heute an, in den 1980er Jahren weltweit mehr Öl benötigt als produziert werden kann.«

Diese Vorhersage ist nicht so ganz aufgegangen, oder?

Es ist Zeit, dass der Öffentlichkeit in Amerika die Wahrheit über die Lage unserer Energieversorgung gesagt wird: Wir haben genug Reserven. Die folgenden statistischen Angaben sind eine Aktualisierung meiner früheren Artikel

1. Im Jahr 1995 erklärte der U.S. Geological Survey den Amerikanern, die Bakken-Schiefer-Formation im westlichen Teil North Dakotas und im östlichen Teil Montanas enthalte nur 151 Millionen Barrel Öl. Heute geben staatliche Vertreter zu, dass sie 7,4 Milliarden Barrel förderbares Öl enthält, einige Analysten sind sogar der Ansicht, die wirkliche Menge liege eher bei 24 Milliarden Barrel Öl.

2. Es wird geschätzt, dass in den Teersanden von Utah 19 Milliarden Barrel förderbares Öl lagern.

3. Schätzungen zufolge lagern im äußeren Festlandsockel 86 Milliarden Barrel förderbares Öl.

4. Man nimmt an, dass die Green-River-Formation in Wyoming 800 Milliarden Barrel förderbares Öl enthält.

5. Insgesamt sitzen die Vereinigten Staaten auf ungefähr 1,442 Billionen Barrel förderbaren Öls.

6. Nach Angaben des Institute for Energy Research verfügen die USA über Erdgasreserven für 88 Jahre.

7. Ebenfalls laut Institute for Energy Research reichen die Ölvorräte der Vereinigten Staaten für 169 Jahre. 

8. Laut Institute for Energy Research reichen die Kohlevorräte der USA für 465 Jahre.

 9. Goldman Sachs sagt voraus, dass die Vereinigten Staatenim Jahr 2017 das größte Öl produzierende Land der Welt sein werden.

 

Das Fazit lautet also: Wir verfügen über reichlich Energiereserven. Wir brauchen kein Öl von der OPEC oder sonst jemandem zu importieren.

Aber dass uns in naher Zukunft Öl, Erdgas und Kohle nicht ausgehen werden, bedeutet nicht, dass wir keine alternativen Energieressourcen entwickeln sollten. Wir sollten definitiv nach Wegen suchen, wie Energie billiger, sauberer und effizienter gewonnen werden kann.

Wenn Amerika bei der Entwicklung neuer Formen von Energie nicht weltweit führend wird, sollten wir uns schämen. Und zurzeit sind uns die Chinesen bei der Thorium-Energie anscheinend weit voraus, und italienische Wissenschaftler scheinen bei der Entwicklung der »kalten Fusion« gegenüber unseren Wissenschaftlern die Nase vorn zu haben.

Wir sollten also froh sein, dass uns in unserer Generation keine Energiekrise droht, aber wir sollten uns nicht zurücklehnen. Es gibt jede Menge neuer Technologien, die nur darauf warten, entwickelt zu werden. Den Nutzen werden diejenigen einheimsen, die sie als erste entwickeln.