„Drive eRazer” schickt Daten ins Nirvana

 

Drive eRazer: Gerät erfüllt Militär-Standards (Foto: Wiebetech)Der „Drive eRazer” arbeitet mit Festplatten, die mit einem S-ATA- oder IDE-Anschluss ausgestattet sind und bietet dem User verschiedene Löschmodi, die per Tastendruck gewählt werden können. Eine Verbindung zum Computer ist dabei nicht nötig. Je nach Performance und Alter des Datenträgers soll das Überschreiben seines Inhalts mit bis zu sieben Gigabyte pro Sekunde möglich sein. Die Firma aus Kansas vertreibt den „Löscher” online für 249 Dollar (rund 190 Euro).

„Für den Heimanwender hat so ein Gerät wenig Sinn”, sagt Eschenberg im Gespräch mit pressetext. „Hier ist die Erfüllung der Standards des Department of Defense einfach nicht notwendig.” Er empfiehlt den Einsatz verschiedener Tools wie der Freeware „Eraser”, die dem Nutzer einfach bedienbare Werkzeuge zum Vernichten seiner Festplatte geben.

Einfacher Durchlauf meist ausreichend

Löscht man Dateien über die entsprechende Funktion seines Betriebssystems, so sind diese zwar über dieses danach nicht mehr aufzufinden, aber physikalisch nach wie vor auf dem Datenträger, da lediglich ein Verweis auf ihren Verweilort entfernt und die entsprechenden Sektoren wieder freigegeben wurden. Möchte man sichergehen, dass die vorhandenen Inhalte von Dritten nicht mehr geöffnet werden können, so hilft nur überschreiben.

Hierzu existieren verschiedene Verfahren, die die Daten mit regelmäßigen und unregelmässigen Anreihungen von Einsen und Nullen überschreiben. Ein Durchlauf über die komplette Festplatte wird in der Fachsprache dabei „Pass” genannt. Verkauft mein seinen privaten PC oder den alten Datenträger weiter, so ist es laut Eschenberg ausreichend, eine ein- bis dreifache Überschreibung durchzuführen. Danach versagen normale Programme zur Wiederherstellung bereits und die Festplatte müsste zu einem professionellen Datenretter gebracht werden.

Unternehmen sollten Dienstleister engagieren

Im Firmenbereich könnte der Einsatz von Drive eRazer allerdings Sinn machen, sofern es sich nur um wenige Datenträger handelt, die sicher gelöscht werden müssen. Geht es um die Ausmusterung der Hardware einer größeren Abteilung, so empfiehlt der Fachmann die Konsultation eines Dienstleisters. Dieser führt die Löschung nach den abgesprochenen Sicherheitskriterien durch und übernimmt über ein Zertifikat anschließend die Haftung, sollte jemand den alten Festplatten wider Erwarten wertvolle Informationen entlocken können. „Im Firmenumfeld arbeitet man in der Regel mit einem 7-Pass-Verfahren”, erklärt Eschenberg.

Wer seinen Datenträger selbst überschreiben will, sollte etwas Zeit mitbringen. Je nach Größe und Performance der Disk kann selbst ein einfacher Durchlauf mehrere Stunden benötigen. Da die Platte währenddessen immer langsamer arbeitet, verlängern weitere Passes die Prozedur nochmals deutlich.