Welt-Osteoporose-Tag

Der 20. Oktober ist der Welttag, wenn auf diese ’stumme’ Krankheit, gegenwärtig schon eine Volkskrankheit, eindringlich aufmerksam gemacht wird – auch in Ungarn.  Im Herbst 2018 schlugen die Ungarische Gesellschaft für Osteoporose und Osteoarthrologie unterstützt von Pharmaunternehmen und der Gemeinschaft der betroffenen Patienten Alarm.  ( Illustration: https://www.pharmaceutical-technology.com)

Seit diesem Frühjahr läuft das  FRAX-Testprogramm (jeder kann sich testen, muss dafür nur diese Internetseite herunterladen und ausfüllen, um zu wissen, ob der Besuch beim Hausarzt und anschließend Rheumatologen dringend erforderlich ist.

Osteoporose ist nicht mehr eine Krankheit, mit der sich nur die Fachleute ’herumschlagen’ sollen, Eigeninitiative ist gefordert. Dafür haben die ungarischen Ärzte ein bekanntes Gesicht ins Boot geholt: die ehemalige TV-Sprecherin, Journalistin, Buchautorin Judit Endrei, die sich nicht nur in der Fachzeitschrift mit Ratschlägen, Patienteninfos an die LeserInnen wendet, und  mit dem Logo  TOVÁBB NE TÖRJ! Für ungebrochene Gesundheit (Brich nicht weiter!  die Werbetrommel rührt.

Jeder von uns ist einmal 30, dann 40, dann 50. Je früher du anfängst, desto besser. Das oberste Gebot lautet: Bewegung, bewege dich, treib Sport sowie achte auf deine Ernährung. Mit Turnübungen zeigt sie, d.h. Judit Endrei, wie leicht es ist, etwas für seine Knochen (und Muskeln, die die Knochen tragen, füge ich hinzu) zu tun.  Mit leckeren Kochrezepten z.B. von Sellerie- oder Bratkürbiscremesuppefordert sie zum Ausprobieren auf.

Der Vorsitzende der Ungarischen Gesellschaft für Osteoporose und Osteoarthrologie Professor Dr. István Takács scheucht mit Zahlen auf: In Ungarn sind bis zu 100 000 Menschen – Frauen und Männer gleichermaßen – vom Knochenschwund betroffen, davon sind nur 20% in Behandlung. Die Gesellschaft (in den entwickelten Industriestaaten) wird immer älter sowie die Lebensbedingungen tragen dazu bei, so von den Statistikern errechnet, dass sich die Zahl der metabolischen Osteoporose-Erkrankten in 50 Jahren verdoppeln wird. Das ist nicht nur für jeden Einzelnen, sondern auch die Wirtschaft ein großes Problem. Es sind jene 20%, deren Knochenschwund in dreijähriger Behandlung gestoppt und sogar Knochenmasse aufgebaut werden kann.  Unbehandelt steigt nach dem ersten Knochenbruch – überwiegend Oberschenkelhals, Becken und Wirbeln – die Gefahr weiterer Brüche um drei- bis fünfmal. Statistisch erfasst ist auch, dass 33% der Patienten mit einem Oberschenkelhals-Knochenbruch nicht daran, sondern den auftretenden Komplikationen sterben werden. „Broken Bones, Broken Lives” steht auf einem der internationalen Aufrufe – nicht nur anlässlich des Welttages gegen Osteoporose. In diese Kampagne, d.h. Reihenuntersuchungen beginnend mit dem FRAX-Test sollen nun auch die ungarischen Hausärzte eingebunden werden, die schließlich ihre Patienten ab ovo am besten kennen, aufklären und zum Facharzt schicken. Das Osteoporose-Risiko betrifft uns alle. Nicht erst handeln, wenn es (fast) schon zu spät ist. Deshalb auch die Mahnung: TOVÁBB NE TÖRJ! Brich nicht weiter.