Die Afrikaforscherin, Anthropologin, um ganz präzise zu sein, Kulturanthropologin Ildikó Hermina Szilasi macht es möglich, bietet seit ein paar Jahren solche Reisen an. Sie lebte und arbeitete bislang zehn Jahre lang in Afrika, knüpfte viele persönliche Kontakte, die ihr Zutritt zu Sekten und Stämmen, z.B. dem König von Kuba (hat nichts mit Kuba in der Karibik zu tun) ermöglichen.
Wer in einer der kleinen, aus sechs bis acht Personen bestehenden Reisegruppe unter der Leitung von Ildikó Szilasi in Zentralafrika unterwegs ist, ist kein Tourist, sondern ein Reisender „auf dem letzten Kontinent, wo du noch reisen kannst”, wie die Fachfrau betont. Mit dem Massentourismus nach Kenia oder Südafrika hat das nichts gemein.
Es sind kulturelle Abenteuer, ’kulturelles Tieftauchen’ in Zeremonien beim Pende-Stamm, der nur in grobes Sackleinen gekleideten, in Asche badenden Sekte, ins Königreich Kuba, an die Mündung des Kongo, als Zuschauer beim Lamb-Ringen in Dakar und beim Gungui Festival in Kongo, auf den Spuren von Henry Morton Stanley und dem ungarischen Afrikaforscher László Magyar.
Ildikó Szilasi, die sich vor Ort in Englisch, Französich und Suaheli verständigt (übrigens auch Spanisch beherrscht) rät den wissensdurstigen Afrika-Anfängern es mit Senegal zu versuchen. Auf den Geschmack Schwarzafrikas gekommen und den Strapazen gewachsen, sollte man als Afrika-Fortgeschrittener auch die Kongoreise wagen.
Für diese Art Urlaub muss man auch das nötige Kleingeld haben, die Senegal-Reise kostet zwischen 550-600 000 Forint, die Kongo-Reisen 750 000 bzw. 1,2 Millionen Forint (1 Euro = 295 Forint). Und gereist wird in den drei trockenen Monaten Juni, Juli und August, denn in den restlichen neun ist Regenzeit.
Wie groß die Konkurrenz in puncto andere Reiseanbieter, sprich französiche udn belgische, ist, wie sie Ildikó Hermina Szilasi anbietet? Es gibt keine. Sie ist weltweit die Einzige, die schon seit 2009 mit ihrer Reisegruppe ins Köngreich Kuba hineingelassen wird.
Wer für das Schwarzafrika-Abenteuer gewappnet ist, weiß natürlich auch, dass er nicht nur sich selbst neue Horizonte erschließt, sondern durch seine Anwesenheit Dutzenden Großfamilien Arbeit sichert, die die Reisenden, in bescheidenen Unterkünften beherbergen, mit der Küche vor Ort versorgen. Im Einklang mit UNESCO-Prioritäten tragen diese Reisen zum Schutz des geistigen Kulturerbes, zu Projekten und Festivals bei.
Bilder von Gergely Lantai-Csont.