Arnold Schwarzenegger wieder brandneu auf der Leinwand! Nicht als Action-Held, nicht als Terminator, sondern als tragisch-dramatischer Held. So etwas lässt sich der Kinofan nicht entgehen, dachte ich mir und überwand meine Vorbehalte gegenüber dem obigen Kinoheldentyp und -Genre.
92 Minuten US-amerikanisches Kino, d.h. gutes Drehbuch, Spannung und eben amerikanisches Ende, dass nämlich das Gute trotz aller Tragik siegt. Die Story basiert auf einer Flugzeugkollision 2002, nur Ort, Personen, Zeitspanne wurden geändert. Schwarzenegger spielt den tragischen Familienvater Roman Melnyk, der infolge des Flugzeugabsturzes Frau, Tochter und die baldige Geburt des Enkels verliert. Sein ’Gegenspieler’ Jake, gespielt von Scoot McNairy, ist der Mann im Tower, der Dienst hat, als die Kollision geschieht, ohne dass er dafür verantwortlich wäre.
Beider Leben gerät aus den Fugen. Keiner kann das Geschehene verarbeiten, Melnyk-Schwarzenegger lässt sich psychologisch nicht helfen, ist von der Entschädigung (an die 160 000 US-Dollar, die für einen Bauleiter viel Geld sind) nicht beirren und erwartet ’nur’ eine Entschuldigung. In seinem Gram verhärtet wird er selbst zum Mörder…. Er rächt sich am angeblichen Mörder einer Lieben und Verantwortlichen für die Katastrophe. Der Sohn des von Melnyk niedergestochenen und somit ermordeten Opfers, der den aus elfjähriger Haft nach guter Führung entlassenen Melnyk verfolgt, kann sich nicht genauso rächen. Also ein schönes, versöhnliches Ende trotz aller Tragik. Für mich hätte der Film mit der Entlassung Melnyks aus dem Gefängnis enden sollen. Ende offen…..
Und Schwarzenegger bleibt für mich der Action-Held, auch wenn er sich Mühe gibt, ein anderes Gesicht, einen anderen Charakter, zu zeigen. Der Film läuft ab 1. Juni ungarnweit in Original- bzw. Synchronfassung. Ich hoffe, dass die eingefleischten Terminator-Fans nicht enttäuscht sein werden, ’nur’ für ein Filmdrama ihre Karte gelöst zu haben.
Aftermath/Nachwirkungen/Utóhatás / Regie Elliott Lester / Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger