Der Erhebung zufolge beschäftigten sich 88 Prozent der Männer und 45 Prozent der Frauen in den vergangenen zwölf Monaten mit pornografischen Medieninhalten. Abweichendes sexuelles Verhalten, wie etwa sehr häufige Partnerwechsel, konnten die Forscher aber nur bei 0,3 Prozent der Befragten ausmachen.
Pubertät verlagert sich nach vorne
„Es gibt nicht eine homogene Gruppe der Jugendlichen”, sagt Sexualpädagoge Michael Hummert vom Institut für Sexualpädagogik in Dortmund gegenüber pressetext. Nachvollziehbar sei, dass sich die Pubertät in den vergangenen Jahren stark nach vorne verschoben habe. „Die Vorstellungen vom ‘ersten Mal’ und jene von Beziehung haben sich nicht verändert”, sagt Hummert.
Der Pädagoge bemängelt, dass die Erwachsenenwelt zu wenig Vertrauen in die Sexualität Jugendlicher hat. Verwahrloste Jugendliche seien Einzelfälle. Wegen des Medienkonsums mache sich die Gesellschaft zu große Sorgen. „Unsere Daten deuten darauf hin, dass ganz individuelle Faktoren für das Sexualverhalten der Jugendlichen verantwortlich sind”, unterstreicht dagegen Studienleiter Gert Martin Hald.